Wir sind alle permanent in Bewegung und unterwegs. Damit haben sich auch die Ernährungsgewohnheiten verändert. Drei fixe Mahlzeiten gehören definitiv für viele von uns der Vergangenheit an. Es ist das Zeitalter der Snackification. Essen wird in mehreren kleinen Dosen konsumiert und zwar dort und dann, wo wir gerade sind. Dabei sollte ein gesundes Nährstoffprofil absolut im Fokus stehen, denn wer sich einfach irgendetwas, das er gerade in die Finger bekommt, unter die Nase schiebt, wird über kurz oder lang seinen Körper nicht glücklich machen. Für ein Leben voller Wohlbefinden eignen sich also auch in punkto Snacks selbstgemachte und mit Bedacht gewählte Mini-Mahlzeiten aus wertvollen, guten Zutaten.
Neben dem wo, wann und mit wem wir in der heutigen Zeit essen, stellt sich auch die Frage des "wieviel"? Wer permanent snackt bringt nicht nur seinen Blutzuckerspiegel durcheinander, er verliert auch schnell den Überblick, welche Menge er bereits intus hat. Umso bedeutsamer ist es also, optimal portionierbare Zusammenstellungen zu wählen. Wenn sie dann auch noch gut vorzubereiten und länger haltbar sind, ist ein entscheidender Schritt bereits getan. Dazu ein geeignetes Verpackungs- bzw. Transportbehältnis und "Mimas" (Mini-Mahlzeiten) können bestens in den individuellen Alltag integriert werden.
Alles über den Mega-Trend Snackification findest du im Artikel des Zukunftsinstituts.
Das Angebot an "To go"-Leckereien in der Gastronomie und im Handel wächst stetig und die Vielfalt bietet jede Menge Auswahl. Den Überblick zu behalten und die "guten" von den weniger guten Produkten zu unterscheiden, kann durchaus zur Herausforderung werden. Deshalb bewahrheitet sich die bereits bekannte Manier der Eigenproduktion. Da weiß man einfach, was man hat und welche Zutaten in welchem Mengenverhältnis enthalten sind. Einer meiner Lieblingssnack- und Mealprep-Rezepte sind diese köstlichen Müsli-Riegel. Superhero darin sind Haferflocken - ein simples, schmackhaftes wie (kosten-)günstiges Lebensmittel.
Von Haferschleim und Overnight Oats
Haferflocken werden aus der Saat des noch relativ jungen Rispen-Getreides hergestellt. Während Weizen und Gerste schon in den Anfangen des Ackerbaus am Anbauplan standen, schaffte es Hafer erst vor rund 3.000 Jahren in den Aussaat-Olymp. Er gilt als robust und kapriziös, was seine Anforderungen an Böden und Bedingungen angeht. Ursprünglich ist er in südlichen Gefilden beheimatet, heute wird er vorwiegend in nördlichen Breitengraden an. Sein Geschmack ist mild und etwas nussig. Während er noch vor wenigen Jahren als gut verträgliche Kost bei empfindlichem Magen ein etwas verstaubtes Image hatte, erlebt er dank Porridge und Zutat einer glutenreduzierten Ernährungsform ein echtes Revival. Sein Anteil an Klebereiweiß ist nämlich von Natur aus äußerst gering. Wer jedoch unter einer echten Zöliakie leidet, sollte auf entsprechend gekennzeichnete Produkte zurückgreifen. Neben seiner Vielseitigkeit erfreut er sich zurecht aufgrund seiner guten Verträglichkeit und wertvollen Inhaltsstoffe zunehmender Beliebtheit – nicht nur bei Gouteristas und Influencern. Wertvolles Pflanzen-Protein, eine ordentliche Portion Magnesium, Eisen, Zink, Ballaststoffe wie Beta-Clucan und Vitamine der B-Gruppe und K stecken in den kleinen Körnern. All das macht ihn zur echten Vitalitäts- und Beauty-Zutat. Man forscht im Zusammenhang mit Hafer deshalb auch in Sachen Leistungssteigerung, Diabetes und Cholesterin. Vom verstaubten Haferschleim zu trendy Overnight Oats – die Haferflocken-Erfolgsstory ist ungebrochen.
Zusätzlich zur Flockenvariante kommt Hafer auch als Kleie, fein vermahlenes Mark bzw. Mehl und ganze Körner in den Handel und die Küche. Apropos Küche: Dem Hafer sind so gut wie keine kulinarischen Grenzen gesetzt. Er eignet sich ebenso als Alternative zu Reis, für Frühstücksvariationen wie eben Porridge, Overnight Oats und Pancakes wie zum Backen von Brot, Kuchen, Bars und andere Sweeties und Spicies.
Lieber etwas Herzhaftes für unterwegs? Das Rezept für einen erfrischenden Gemüse-Schichtsalat im Glas gibt es hier.
Rezeptbilder: https://www.cwbphoto.com/
Natürlich ist diese süße Verführung:
vegan
glutenfrei
zuckerfrei
Tipps zum Thema glutenfrei essen und vegan backen findest du ebenfalls auf meinem Blog.
Zutaten:
für eine 20 x 30 cm-Backform
Müsli-Riegel
80 g gemischte Nüsse (Hasel-, Wal-, Pekannüsse, Mandeln, Cashewkerne, etc.)
100 g gemischte Trockenfrüchte (Zwetschken, Sauerkirschen, Cranberries, Datteln, Marillen, Feigen, etc.)
35 g Zartbitterschokolade zuckerfrei, vegan (mindestens 70 %, zB SPAR PREMIUM Noir)
35 g Kokosöl
35 g Obst- oder Gemüsemus (Apfel-, Banane-, Kürbis-, Karottenmus, etc.)
100 g Agavensirup (oder andere flüssige Süße)
150 g Haferflocken gf
100 g gemischte Kerne und Samen (Kürbis-, Sonnenblumenkerne, Lein-, Chiasamen etc.)
1 TL Steinsalz
Abrieb einer ½ Bio-Orange (optional)
1 Schuss Rum (optional)
1 Prise Ingwer gemahlen
1 Prise Vanille gemahlen
1 Prise Kardamom gemahlen
1 Prise Zimt gemahlen
Topping
Kokos-Chips (zB von NUSSYY)
Sesam
Backblech, Backpapier, Hochleistungsmixer (bei mir: Thermomix TM6)
Zubereitung:
Müsli-Riegel mit Topping
Das Backrohr auf 160 °C Umluft vorheizen und die Form mit Backpapier auslegen.
Die Nüsse, Trockenfrüchte und Schokolade grob hacken bzw. im Mixer grob zerkleinern. Kokosöl, Mus und Agavendicksaft sanft erwärmen, alle restlichen Zutaten zugeben und miteinander vermengen. Die Masse in die vorbereitete Form füllen, glattstreichen, mit den Toppings bestreuen und ca. 35 Minuten backen. In der Form etwas abkühlen lassen. Anschließend in Riegel oder Bars schneiden und genießen.
Tipp: Kühl aufbewahren!
Bilder: WBPHOTOGRAPHY wix.com, pexels.com
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