Das Leben mit Unverträglichkeiten hat so seine täglichen Tücken. Einmal schnell irgendwo was zu essen kaufen, kann rasch zur Herausforderung werden. Deshalb bin ich gerne gut vorbereitet - ob für unterwegs, das Büro oder das spontane Treffen mit Freunden. Neben meinem Vorrat an frischem Obst und Gemüse habe ich zumeist auch ein paar selbstgemachte Köstlichkeiten zur Hand, die schnell eingepackt sind. Das verspricht frische Energie "to go" und ist obendrein auch eine hübsche Geschenkidee.
Hirse zählt als Psyeudogetreide ohnehin immer zu den Dingen, die ich immer im Küchen-Repertoire habe. Sie ist glutenfrei und unglaublich vielseitig. Ich koche sie gerne in größerer Menge und verwende sie für süße und pikante Kreationen. Hier auch der Link zu meinem süßen Hirseauflauf mit Birne & Apfel. Mit einer Gemüsesuppe vorweg ist er eine vollwertige Speisenfolge für kleine und große Feinspitze.
Im aktuellen Rezept kommt jedoch ein anderes süßes Früchtchen in den Mixtopf: die Zwetschge. Die Saison ist mitten im Gange und lässt nur Gutes verheißen. Denn die violetten "Adabei" der heimischen Kulinarik-Szene glänzen mit allerhand Vorzügen unter der prächtig gefärbten Haut. Was es über das Steinobst zu wissen gibt und warum man sie mit gutem Gewissen genießen darf, erfahrt ihr hier.
Zwetschgen haben es in sich. Sie sind reich an Ballaststoffen wie beispielsweise Pektin. Die unverdaulichen Fasern tun Gutes für die Verdauung an und helfen dem Körper, sich sanft von unerwünschten Stoffen zu befreien. Wie ihre Verwandten aus der Familie der rot-blauen Obstsorten enthalten Sie sekundäre Pflanzenstoffe (Flavonoide) und schützen die menschliche Zellen von innen. Das enthaltene Kalium regulieren Zwetschgen den Flüssigkeitshaushalt und entwässern auf natürliche Art und Weise. Vitamine der B-Gruppe erfreuen das Nervenkostüm und den Stoffwechsel. Außerdem am Start: Vitamin A, das Haut schön und die Augen adlermäßig beeinflussen kann. Die Spätsommer- bzw. Herbst-Früchte sind arm an Säure, reich an Geschmack und damit der ideale Partner für Hirse, die ebenfalls gut bekömmlich ist.
Verwertbar sind Zwetschgen in fast jeder erdenklichen Form. Selbstredend können sie pur oder in Kompositionen der süßen Küche ihren großen Auftritt haben. Aber auch zu Wild- und pikanten Getreidegerichten passen sie hervorragend. Als Chutney sind sie zu Käse ein Hochgenuss im jährlichen Servierzyklus. Apropos Form: Zwetschgen zieren deshalb auch so gerne Kuchen, da sie sich beim Backen weitestgehend als formstabil erweisen.
Alles mit Maß und Ziel heißt es - wie bei allen Dingen - beim Verzehr der Zwetschge hinsichtlich Fruchtzuckergehalt. Dieser ist im Vergleich zu anderen Obstsorten relativ ausgeprägt. Deshalb ist bei Fructose-Sensibilität oder -Interoleranz etwas Umsicht geboten.
Tipp: Zwetschgen lassen sich auch hervorragend haltbar machen. Als Kompott oder Röster kann man sie in Gläser abfüllen und lange Zeit nach der Saison noch genießen. Ein Rezept dafür findest du hier auf meinem Blog: Marinierte Karamell-Zweschgen
Natürlich ist diese süße Verführung:
vegan
glutenfrei
zuckerfrei
Tipps zum Thema glutenfrei essen und vegan backen findest du ebenfalls hier am Blog.
Die Fotos zu diesem Rezept hat einmal mehr meine liebe Freundin Christina Wagner-Berger von https://www.cwbphoto.com/ beigesteuert. Sie versteht es einfach, meine Kreationen ins richtige Setting zu bringen und zu verewigen - bevor sie sich meine Kreationen mit Vorliebe gut schmecken lässt.
Fruchtige Hirse Energy Balls
Zutaten:
für ca. 30 Kugeln (je nach Größe)
120 g Hirse
230 g Wasser
50 g getrocknete Zwetschgen (ohne Kern) gehackt
3 Datteln (ohne Stein) gehackt
20 g getrocknete Apfelringe
Zimt, Ingwer, Kardamom, Lebkuchengewürz, Vanille, Curcuma (nach Geschmack)
1 Prise Steinsalz
50 g Mandeln
25 g Haselnüsse
25 g Walnüsse
50 g dunkle Schokolade in Stücken
1 EL (Gewürz-)Rum
1/4 Orange (Saft & Abrieb)
Zum Wälzen:
Kakaopulver ungesüßt
Haferflocken geröstet
Kokosraspeln (nach Belieben leicht geröstet)
Kakaonibs
Hochleistungsmixer (bei mir: Thermomix TM6), Backpapier, Kaffeelöffel, ev. Pralinienförmchen
Zubereitung:
Die Hirse unter fließendem heißen Wasser gründlich waschen, abtropfen lassen und gemeinsam mit den Tockenfrüchten, Gewürzen und Steinsalz lt. Packungsanleitung garen. Anschließend überkühlen lassen.
Nüsse und Schokolade fein hacken oder in einem Mixer zerkleinern. Die gegarte Hirse-Mischung zugeben und mit Rum und Orangensaft bzw. -Abrieb vermengen. Anschließend nochmals kurz durchmixen.
Die Masse mit einem Kaffeelöffel Schritt für Schritt abnehmen, zu Bällchen formen und in Kakao, Haferflocken oder Kokosraspel wälzen. Auf ein Backpapier oder in Papierpralinenförmchen setzen und kühl stellen.
Dann entweder gleich genießen oder im Kühlschrank bis zum Verzehr aufbewahren.
Bilder: https://www.cwbphoto.com/ wix.com
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