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  • AutorenbildBettina Fleiss

Herbstliche Highlights mit Mehrwert: Lebensmittel für warme Füße

Aktualisiert: 6. Dez. 2021


Die Temperaturen fallen wie die bunten Blätter von den Bäumen und das Barometer geht wie die Vorräte an Lagerfrüchten und -gemüse in den Keller. Der Herbst ist wieder eingezogen und hat den Sommer den Rang abgelaufen. Jetzt darf der kühlende Smoothie oder Cocktail gegen Wärme von innen getauscht werden, um das Gemüt und den Körper optimal auf die herannahende Kälte vorzubereiten. Die Natur macht es vor und wir können es ihr gleichtun. Der Rückzug in die warme Stube oder die Kuscheldecke sind an dieser Stelle ebenso empfehlenswert wie gut gewürzte Speisen und Lebensmittel, die das innere Feuer entfachen. Liebe geht ja bekanntlich durch den Magen und wohlige Wärme ebenso.


Gegen frösteln und Herbst-Blues

Die Tage sind nun wieder kürzer und Sonnenlicht ist mitunter Mangelware. Das hat Auswirkungen auf das körperliche und psychische Wohlbefinden und beidem lässt sich durch die Wahl der richtigen Lebensmittel gekonnt entgegenwirken. Besonders im Herbst sind der Vorratsschrank und der naturgemäße Gabentisch reich gedeckt mit Farbenpracht wie Geschmack. Denkt man nur einmal an leuchtend orange Kürbisse, dunkelviolette Aroniabeeren oder tiefbraune Kastanien. Neben Freuden für Augen und Gaumen haben zahlreiche Saisonwaren jedoch auch noch eine zusätzliche Wirkung auf die Thermik des Körpers. Insbesondere Gewürze, aber auch die entsprechenden Sorten Obst und Gemüse, Getreide und auch Fleisch lassen im Bäuchlein ein angenehm heimeliges Gefühl aufkommen. Greifen Sie also zu einem der vielen Herbst-Highlights mit dem genussreichen Brennmaterial für den „inneren Ofen“ und entgehen Sie grimmiger Kälte mit Leichtigkeit.




G(l)ut zu Wissen Das Wissen um die thermischen Eigenschaften unserer Nahrung stammt einmal mehr aus der fernöstlichen Lehre der traditionell chinesischen Medizin bzw. der daraus entstandenen Ernährung nach den fünf Elementen. In dieser ganzheitlichen Ernährungsform steht das Gleichgewicht unterschiedlicher und gegensätzlicher Eckpunkte im Mittelpunkt. Angestrebt wird immer die Ausgewogenheit und damit Ausgeglichenheit der Lebensenergie. Grundsätzlich ist Frieren auf ein Übermaß an Yin zurückzuführen. Damit der Körper und die Laune auch bei anstehenden Minusgraden optimal unterstützt wird, gilt es also, das Yang zu stärken. TIPP: Es liegt auf der Hand, dass bei kühlen Außentemperaturen, Nahrungsmittel vorwiegend gekocht und warm verzehrt werden sollten. Das gilt auch für Rohkost, diese kann zum Beispiel lauwarm dank einer gekochten Marinade genossen werden. Wer zum Beispiel auf sein Joghurt morgens nicht verzichten möchte, der kann es mit heißen Früchten oder wärmendem Porridge kombinieren. Für Wärme von innen sorgt sogenanntes Soulfood wie gut gewürzte Eintöpfe, Curries, Suppen und andere Schöpfgerichte.


Gemüse, Kraut & Rüben Die bunten Vitaminspender passen grundsätzlich in jede Jahreszeit und sollten die Basis jeder Speise sein. Wie passend, dass alles, was jetzt saisonal verfügbar ist, auch die optimale Zutat für wärmende Zubereitungen ist. Wurzel-, Kohl- und Lauchgemüse sind gerade überall erhältlich und punkten durch farbenfrohe Vielfalt, ein Top-Preis-Leistungsverhältnis dank Regionalität und kurzer Transportwege sowie hervorragende „innere Werte“. Zwiebelgewächse, Kartoffeln, Kraut, Rüben und Kürbis lassen sich abwechslungsreich verarbeiten und gut lagern. Für den Ausgleich bei Wind und Wetter tun sie ebenso Gutes, denn sie wirken wärmender als „Sommerfrischlinge“ wie Zucchini, Tomaten und Co. Früchte, Süßes und Genussvolles In der TCM ist „süß“ einer der fünf Botschaftsgeschmäcker und ist demnach ein fester Bestandteil der Ernährung. Essenziell ist wie immer die richtige Balance der einzelnen Vertreter. Wer wärmende Ingredienzien sucht, ist auch bei Obst dank Kirschen, Zwetschken, Granatäpfeln, Rosinen, Kumquats und Sanddorn gut beraten. Für Wärme aus der Tasse sorgt neben schwarzem und entsprechendem Früchte- oder Kräutertee (Achtung: Minze wirkt stark kühlend) ebenso Kakao und Kaffee – wahlweise mit einem Löffelchen Honig oder braunem Zucker, denn beide sollen ebenso (herz-)erwärmend wirken. Wer lieber das Glas erhebt, schenkt am besten Rotwein ein. Dieser eignet sich auch in moderatem Maß als Glühwein oder in der alkoholfreien Variante können Punschvariationen, heißer Kirschsaft mit Gewürzen oder Chai gute Dienste leisten. TIPP: Gerade in der dunklen und kühlen Jahreszeit neigen wir dazu, allzu oft in die Süßigkeitenlade oder zur Kaffeetasse zu greifen. Achtung also, vor zu häufigem Genuss natürlicher „Stimmungsaufheller“. Fleisch, Fisch & Geflügel Ausgewiesene „Mischköstler“ und Flexitarier dürfen sich im Herbst und Winter über die thermischen Wirkungsweisen von dunklen Fleisch-, ausgewählten Fischsorten und -zubereitungsarten sowie dem Herbstklassiker Wild samt Wildgeflügel freuen. Erstere verweisen auf Teile von Rind, Lamm, Ziege und Wildschwein. In Bezug auf tierische Eiweißquellen aus Gewässern zählen Forelle, Makrele, Hering und Scholle – idealerweise geräuchert oder im würzigen Sud gegart. Bei Wild und Wildgeflügel darf generell aus dem Vollen geschöpft werden, denn hier weisen alle Vertreter eine wärmende Wirkung auf. HINWEIS: Kuhmilchprodukte wirken im Allgemeinen kühlend. Pflanzliche Alternativen aus Nüssen, Getreide oder Soja sind eine Ausweichmöglichkeit. Ebenso sind Erzeugnisse aus Ziegen- und Schafmilch abseits sommerlicher Plusgrade zu bevorzugen. Getreide, Hülsenfrüchte & Nüsse Hirse, Hafer, Buchweizen, Grünkorn und auch Roggen gelten als wärmend und können daher von Herbst bis in den Frühling, von früh bis spät und von süß bis pikant auf dem Speiseplan stehen. Ein warmer Getreidebrei am Morgen vertreibt mitunter kalte Füße und Sorgen. Schaut man in Richtung Hülsenfrüchte, so sind Linsen, Bohnen und Erbsen herauszustreichen. Sie sind auch eine wunderbare Basis für einen herbstlichen Eintopf, Ragout und Dal. Bei Nüssen sind Walnüsse, Mandeln, Haselnüsse und Maronen wertvolle Energiespender mit „Warmhalte-Effekt“. Die Königsdisziplin: Gewürze

Gemeinsam mit Kräutern sind sie die Quintessenz jeder Küche und der gekonnte Einsatz gilt zurecht als Handschrift namhafter Köche und Kulinarikkünstler. Obwohl sie mengen- und einsatzmäßig nur ein Quäntchen in der Gesamtsumme ausmachen, sind Gewürze hauptverantwortlich dafür, ob ein Gericht schmeckt und dem Wohlbefinden zuträglich ist. Das gilt auch für die thermischen Belange. Über die spezifischen Wirkungen lassen sich ganze Bücher füllen, deshalb lohnt sich ein Ministudium allemal. An dieser Stelle sei jedoch festgehalten: kaum eine andere Zutat hat so einen großen Einfluss bei so geringerem Einsatz. Zimt, Curcuma, Ingwer, Pfeffer, Chili, Nelken, Knoblauch, Bockshornkleesamen und andere mehr lassen den physischen Ofen zu Höchstform auflaufen. Zudem reihen sich Würzmittel wie Kren, Wasabi, Miso und Senf ebenfalls in die Riege der dienlichen Zugaben ein.



Wärmendes Wissen kompakt

Alles was man für Herbst und Winter braucht, findet sich in der Natur sowie folglich auch im Angebot des (Super-)Marktes. Die Liste der Lebensmittel mit zuträglicher Wirkung ist ebenso lang wie vielfältig. Als Faustregel gilt: Besser gegart als roh, besser warm wie kalt und wer sich an den Blättern der herbstlichen Bäume orientiert, liegt zumeist goldrichtig. Wer gerne Neues ausprobiert und experimentiert, kann Geschmäcker von Obst, Gemüse, Getreide und tierischen Produkten mit Genussgaranten wie Gewürzen, Rotwein, Fruchtmark oder -saft, Kakao, Misopaste, Balsamessigen, und dunkler Schokolade verfeinern. Auch Zubereitungsarten wie das Schmoren im Römertopf oder im Tajine, Dämpfen im Körbchen oder Grillen am Salzstein sorgen an frostigen Tagen für ein gemütliches Erlebnis daheim. Das lässt Körper und Seele lächeln – „good food for a good mood“.


Zum Rezept:


So köstlich schmeckt der Herbst: Die Pink Pancakes mit gebratenen Eierschwammerln sind vegan, gluten- und laktosefrei
Essbare Wäre von morgens bis abends: Gut gewürztes Porridge mit Zwetschgen und viel Genuss



Bilder: Fleiss & Freude; wix.com; pexels.com

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