Der Herbst ist da und mit ihm viel Regen, Wind und vorwinterlichen Temperaturen. Damit steigt meine Lust auf wärmende, wohltuende Gerichte - echtes Soulfood. Was gibt es Schöneres, als nach einem Spaziergang durch raschelndes Laub oder den Salzburger Schnürlregen in die heimische Küche zurückzukehren und sich mit einer heißen Schale Suppe aufzuwärmen? Mein cremiges "Yellow Mellow" Gemüsecremesüppchen ist da genau das Richtige, um mir ein gutes Gefühl in der Magengegend zu bereiten. Sie vereint die besten Aromen des Herbstes in einer cremigen, goldgelben Farbe. Die Kreation ist einfach vor- und zuzubereiten ist und wärmt wunderbar von innen. Mit frischem Gemüse und einer kurzen Zubereitungszeit ist sie im Handumdrehen gemacht und verspricht einen echten Seelenschmeichler zum Löffeln. Lass dich von der sanften Wärme umhüllen!
Warme Gerichte wie Suppen sind im Herbst ideal, weil sie unseren Körper und unser inneres Feuer 'anheizen' und uns Wohlbefinden schenken. Nach der Lehre der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) haben Lebensmittel und Speisen eine thermische Wirkung auf unseren Körper. Und sie beeinflussen damit unsere Stimmung und unsere seelische Balance. Suppen, Eintöpfe und Curries, besonders wenn sie mit wärmenden Gewürzen wie Ingwer, Kurkuma oder Chili zubereitet werden, können unseren Körper an kühlen Tagen auf angenehme Weise wärmen. Diese Gewürze können zudem die Durchblutung anregen und das Immunsystem stärken. Frisches Herbstgemüse wie Kürbis, Karotten, Kohlgemüse und Süßkartoffeln liefern zudem Vitamine und Mineralstoffe, die wir besonders gut gebrauchen können. Eine warme Mahlzeit ist daher nicht nur ein Genuss, sondern unterstützt auch aktiv unsere Wohlgefühl, indem sie uns von innen stärkt und uns ein behagliches Gefühl schenkt.
Das Schöne an diesen Suppen ist, dass sie eigentlich mit jedem Gemüse gemacht werden könnnen. Wer selbst erntet, hat so ein ideales Basis-Rezept für ein Gericht, dass immer wieder anders und immer wieder neu scheckt. Auch Gewürze, Kräuter und andere Geschmacksträger tummeln sich - je nach Lust und Vorratsschrank - zum genussvollen Reigen im Kochtopf. Von asiatisch über orientalisch bis mediterran oder klassisch reicht das genussvolle Repertoire. Probiert es einfach aus! Mein Tipp: Lieber zuerst dezent würzen und vorsichtig kosten, wie die unterschiedlichen Komponenten miteinander harmonieren.
Kürbisse sind ein echtes Herbsthighlight, das ursprünglich aus Mittel- und Südamerika stammt und seit Jahrhunderten in verschiedenen Kulturen geschätzt wird. Mit seinem mild-süßlichen und leicht nussigen Geschmack passt er in zahlreiche süße wie herzhafte Gerichte. Es gibt viele unterschiedliche Kürbissorten, von Hokkaido über Butternuß bis zum Muskatkürbis. Sie alle unterscheiden sich in Form, Farbe und Geschmack. Hokkaido-Kürbisse sind meine persönlichen Lieblinge, da ihre Schale essbar ist und sie daher unkompliziert verarbeitet werden können. Kürbisse lassen sich kühl und trocken mehrere Wochen lagern. Bei der Zubereitung sind der Kreativität kaum Grenzen gesetzt: ob als Suppe, Püree oder im Ofen geröstet, als Zutat von Kuchen, Brownies Keksen und Gebäck, ja sogar in Kaffeespezialitäten (Pumpkin Spice Latte) findet er seine "Heimat". Gewürze wie Muskat, Zimt, Ingwer, Curcuma, Kardamom und Chili harmonieren hervorragend mit der edlen Frucht und unterstreichen ihren Geschmack.
Tipp: Wenn du Hokkaido-Kürbis verwendest, kannst du dir das Schälen komplett sparen, da die Schale beim Garen weich wird und mitgegessen werden kann. So sparst du nicht nur Zeit, sondern behältst auch alle wertvollen Nährstoffe, die direkt unter der Schale sitzen.
Wusstest du, dass der Kürbis botanisch gesehen eine Beere ist? Genau genommen zählt er zu den sogenannten Panzerbeeren, da er aus einem einzigen Fruchtknoten entsteht und seine harte Schale die Samen schützt. Kulinarisch interessant ist auch, dass man nicht nur das Fruchtfleisch, sondern den gesamten Kürbis verwenden kann: Die Blüten sind eine Delikatesse, die sich hervorragend füllen und frittieren lassen, und sogar die Schale und die Kerne sind essbar - #againstfoodwaste. Letztere sind reich an Nährstoffen und können geröstet als gesunder Snack oder als Topping für Salate und Suppen glänzen. Wir Alpenländer schwören ja auf unser Kürbiskern-Öl aus dem grünen Herzen des Landes. Die Steiermark ist berühmt für ihr "schwarzes Gold" und bringt echte Schätze hervor.
Ein Grund zu Feiern: In den USA wird Kürbis nicht nur für herzhafte Gerichte verwendet, sondern auch für den berühmten Pumpkin Pie, der zu Thanksgiving nicht fehlen darf.
Natürlich ist diese Kreation:
vegan
glutenfrei
Das Foto steuerte Christina Wagner-Berger wieder mal bei. Ein herzliches Danke dafür! https://www.cwbphoto.com/
"Yellow Mellow" Kürbis-Karotten-Suppe mit Karfiol
Zutaten:
für ca. 4 Portionen
1 große Zwiebel
1 Knoblauchzehe
1,5 EL Olivenöl
100 g Kürbis
150 g Wurzelgemüse (Karotten, gelbe Rüben, Pastinake, Sellerie, etc.)
150 g Karfiol/Blumenkohl
1,5 EL Suppenwürze
600 ml Wasser
1 TL Curry-Paste
Steinsalz, Muskatblüte, Garam Masala, Ingwer, Curcuma, frischer Pfeffer aus der Mühle, Chili geschrotet
400 g gelbe Zucchini, davon 400 g in groben Stücken, 100 g für die Zoodles
1 Bund frische Kräuter (Korainder, Petersilie, Basilikum etc.) oder getrocknete Kräuter
30 g vegane Crème fraîche
1, 5 TL Erdnussbutter oder Nussmus
optional 1/2 Bio-Orange (Abrieb & Saft)
großer Kochtopf, Hochleistungsmixer (bei mir: Thermomix TM6)
Zubereitung:
Zwiebel und Knoblauch schälen und in Würfel schneiden. Wurzelgemüse waschen, küchenfertig zuputzen und in Würfel schneiden. Den Karfiol/Blumenkohl vom Strunk befreien, die äußeren Blätter abnehmen, waschen und in Röschen brechen. Zucchini waschen, Enden abschneiden und in Würfel schneiden. Kräuter waschen und trocken tupfen. Die Orange unter fließendem heißen Wasser gründlich waschen, halbieren und die Schale abreiben bzw. den Saft auspressen.
Olivenöl im Kochtopf erhitzen und Zwiebel und Knoblauch andünsten. Anschließend Wurzelgemüse zugeben und kurz mitrösten. Karfiol/Blumenkohl zugeben, würzen und mit Wasser aufgießen, Curry-Paste einrühren und bei geschlossenem Deckel ca. 15 Minuten köcheln lassen. Danach Zucchiniwürfel zugeben und nochmal 10 Minuten köcheln lassen.
Die Suppe mit veganer Crème fraîche, Erdnussbutter, Orangensaft und -abrieb sowie Kräutern verfeinern, nochmals abschmecken und grob mixen. In Teller füllen, mit Kräutern vollenden und genießen.
Tipp: Wer mag, kann die Suppe noch mit gerösteten Kürbiskernen, etwas Kürbiskern-Öl oder anderen gerösteten Saaten bestreuen. Das verleiht dem Gericht noch einen crunchy Biss und wertet es zusätzlich auf. Auch geröstetes (glutenfreies) Schwarzbrot passt wunderbar dazu. So wie meine Karotten-Buchweizen-Brötchen.
Comments