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  • AutorenbildBettina Fleiss

Elfriede Kogler: „Du bist ok.“

Aktualisiert: 6. Juli 2021

Wenn Elfriede Kogler ihren Praxisraum in der Herrnau betritt, geht wahrlich die Sonne auf. Das mag unter anderem am leuchtend gelben Mantel liegen, der ihr herzliches Wesen perfekt einhüllt. Vielmehr ist es jedoch das Strahlen ihrer Augen, das den ganzen Kosmos zu erfüllen scheint. Dass sie hier ihre Berufung gefunden hat, ist spürbar. Dass ihr Weg jedoch ein paar Umwege beinhaltete, ist nicht auf den ersten Blick erkennbar. Denn ausgerechnet das Studium an der juridischen Fakultät führte die gebürtige Pongauerin auf den wahrlich rechten Pfad.



Von sinnentleert, zu sinnerfüllt.


Schon zu Beginn dieser Ausbildung spürte sie tief in sich, dass es eine Entscheidung mit vielen Kompromissen war. Der Wunsch, ihren Geburtsort Mühlbach am Hochkönig, gegen das pulsierende Leben der Mozartstadt einzutauschen, ebnete jedoch diesen Beschluss. Bereits im zarten Alter von zehn Jahren, proklamierte sie diesen bei ihren Eltern. In Sachen Bildungsweg war sie ohnehin schon etwas Besonderes in ihrer Familie. Nicht nur, dass sie als erste den Grundstein mit der Matura am Gymnasium in St. Johann dafür legte, sie war auch fest entschlossen, die Welt nach ihren Vorstellungen zu gestalten. Wie genau diese jedoch aussehen sollten, da fehlte ihr noch der entsprechende Weitblick. Begleitet von dem Wissen, dass ihre Wahl, die Heimat zu verlassen zwar die richtige, der Studienzweig per se jedoch der falsche war, „trödelte“ sie von Semester zu Semester. „Dadurch das ich wenig motiviert war, das Studium abzuschließen, habe ich um einiges länger gebraucht“ reflektiert sie heute. Auf die Frage, warum sie sich dennoch dazu entschlossen hat, an den Rechtwissenschaften zu inskribieren, erzählt Elfriede vom „angeheirateten Onkel“, der den Beruf des Rechtsanwalts ausübte und großes Ansehen in der Familie genoss. „Irgendwie dachte ich somit, als Anwalt, da ist man dann wer. Und ich habe mich zudem nicht getraut, in eine größere Stadt zu gehen. Entsprechend habe ich etwas wählen müssen, das in Salzburg angeboten wird. Ansonsten wäre Medizin schon ein großes Thema für mich gewesen.“ Zur beruflichen Anwendung brachte sie ihr Wissen doch nie. Zu groß war der Ruf ihres Herzens, Menschen achtsam, aber entschlossen, auf den Weg zu sich selbst zu führen.


„Ich habe in einem Immobilienbüro und bei einem Steuerberater gearbeitet, jedoch niemals im eigentlichen Betätigungsfeld und es war auch nie wirklich mein Ziel, in diesen Bereichen Karriere zu machen,“ erinnert sich Elfriede Kogler. Jetzt ist sie vorerst bei der Erfüllung ihrer Bestimmung angelangt. Als Psychotherapeutin in Ausbildung unter Supervision lebt sie das, was ihr Lebensplan offenbar vorsieht. Dennoch – ganz ohne leidvolle Erfahrungen und Zeiten der Verzagtheit ging es nicht. Es hat viel Mut und Kraft erfordert, der inneren Stimme zu folgen. Heute weiß sie, dass es die absolut richtige Entscheidung war: „Das Studium hat mich nie interessiert, ich wusste aber auch nicht, was ich sonst machen soll. Ich war einfach zu feig, das Studium sein zu lassen. Zudem spürte ich einen großen Druck in mir, meinen Eltern den Wunsch zu erfüllen, den eingeschlagenen Weg durchzuziehen. Ich habe mich vorerst damit abgefunden und mich arrangiert. Als ich dann jedoch von nur noch von Urlaub zu Urlaub und von Wochenende zu Wochenende gelebt habe, wusste ich, dass ich so nicht weitermachen kann.“ Es muss wohl eine Zeit der Entbehrungen gewesen sein, beschreibt die lebensfrohe Frau diese Erfahrungen doch mit folgender Metapher:


„Ich fühlte mich wie eine Zwetschke am Baum, die langsam zu vertrocknen beginnt.“


Mit dieser Erkenntnis im Gepäck hat sie ihre Wurzeln wo anders geschlagen. Warum es genau die Psychotherapie sein sollte, meint Elfriede: „Auch wenn es abgedroschen klingt, ich wusste schon immer, dass ich mit Menschen arbeiten will. Es ist einfach etwas, das ich besonders gut kann. Auch zu Schulzeiten hat man Neuankömmlinge zu mir gesetzt, um sie gut ankommen zu lassen.“ Dass sie dem Impuls, der in ihr wieder aufkeimte, wirklich nachgeben und ihn vom Wunsch in die Wirklichkeit bringen konnte, dafür zeichnet unter anderem Elfriedes Ehemann Alexander verantwortlich. Er bestärkte sie und gab ihr den nötigen Rückhalt, mit 35 Jahren noch einmal komplett neu zu starten und in Ausbildung zu gehen. Und diesmal zog sie diese mit einer ganz anderen Drehzahl und absolutem Fokus auf das Ziel durch. „Es ist ganz leicht und nahtlos gegangen. Es hat sich alles so gefügt.“ Zur Sicherung des Haushaltseinkommens hat sie parallel auf eine Stellenausschreibung in einer Behindertenbetreuungseinrichtung beworben und wurde prompt eingestellt. Nach eineinhalb Jahren wechselte sie zur Pro Mente, wo sie heute noch in Teilzeit als Arbeitsassistentin im Bereich Psyche tätig ist.





Wie die angehende Therapeutin aus Überzeugung und Leidenschaft zu Klienten kommt? An dieser Stelle ist Elfriede Kogler von der Anziehungskraft und Vernetzung der universellen Energie überzeugt: „Die Seele, die kommen soll, wird ihren Weg zu mir finden.“ Den Blick in die Zukunft gerichtet, sind die nächsten Schritte klar definiert. Um den Aufbau der Praxis weiter zu forcieren, wird die Stundenleistung im unselbständigen Betätigungsfeld sukzessive weniger werden müssen. Das umzusetzen, erfordert einmal mehr Mut und Entschlossenheit – etwas, mit dem sich die Empathin gut auskennt. „Ich glaube einfach, dass jeder von uns, mit einer Berufung und einer Gabe auf die Welt kommt. Ich habe meine gefunden und das ist für mich der Beweis, dass es funktioniert.“


„Jeder Mensch hat sein Licht hierher mitgebracht und ich möchte meine Klienten dabei unterstützen, dieses zum Leuchten zu bringen.“


Eine starke Ansage einer starken Frau. Elfriede ist eine jener Persönlichkeiten, in deren Gegenwart man sich sofort willkommen und in seinem individuellen Ausdruck erkannt fühlt. Trotz geistiger Höhenflüge und das Vordringen in spirituelle Sphären hat die sympathische Innergebirglerin nie ihre Bodenhaftung und den herzerfrischenden Dialekt verloren. Eine Kombination, die sofort Vertrauen schafft und es vorstellbar macht, sich in ihre fähigen Hände und auf ihre Couch zu begeben.


Wer damit in Resonanz geht und mit Elfriede Kogler an der Seite zur sprühenden Wunderkerze des Lebens werden möchte, findet alle dafür notwendigen Kontaktdaten und weitere Informationen auf ihrer Website.



Fotos: (C)= WBPHOTOGRAPHY


GANZ PERSÖNLICH: Elfriede Kogler

Ich bin…

neugierig


Meine größte Motivation ist…

das Leben


Am liebsten…

sitze ich mit meinem Mann am Meer bei einem guten Essen und einem guten Glas Wein


Mein Herz schlägt für…

Tiere


Freiheit ist für mich…

das Meer


Kuchen oder Eiscreme?

definitiv Kuchen – mit Schokoladeglasur


Träumer oder Realist?

Realistische Träumerin



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