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AutorenbildBettina Fleiss

Che bontà: Panforte di Siena (vegan & glutenfrei)

Weihnachten. Das Fest der Liebe, das Fest der Familie. Das passt gut zusammen, denn ich liebe meine Familie. Wie jedes Jahr, wenn das letzte Türchen am Adventkalender aufgeht, kommen wir zusammen, um der Ankunft des Christkindes einen gebührlichen Rahmen zu geben. Es ist eine lieb gewonnene Tradition, die sich nicht verändert hat, seitdem ich denken kann. Selbiges gilt auch für die Keksdosen, die sich zu Hauf im Keller stapeln. Um dem Brauchtum etwas Abwechslung und internationales Flair hinzuzufügen, habe ich dieses Jahr ein Panforte di Siena beigesteuert. Eine Spezialität, die sich über Weihnachten hinaus genießen lässt, denn sie passt zu einem guten Kaffee wie Amore zu Italien.

Meine Liebe zu Italien ist mindestens so groß, wie die zu meinen Liebsten. Mein Großvater hat unweit der Stiefel-Grenze seine Wurzeln und Oma stammte aus dem heutigen Südtirol. Vielleicht fühle ich deshalb dieser Region im Herzen derart verbunden. Neben Caffè, wildem Spargel vom Wegesrand und gebratenem Radicchio in Aceto Balsamico di Modena, sind die einfachen mediterranen Süßspeisen eine echte Bereicherung für mich.


Eine der Rezept-Zutaten - edel und köstlich zugleich - dieser Spezialität ist ebenfalls südländischer Herkunft. Esskastanien stammen ursprünglich aus dem Gebiet rund um das Schwarze Meer, wo sie wild wuchsen. Heute werden sie hauptsächlich in Italien, Spanien und Südfrankreich angebaut.


Maronen sind gerade in den herbstlichen und winterlichen Jahreszeiten beliebt. Geröstet, gekocht oder zu Mehl verarbeitet, werten sie zahlreiche Speisen auf. Ob vom Maroni-Brater an der Ecke bis hin zu raffinierten Kreationen sind sie immer wieder eine feine Besonderheit. Ihr angenehm süß-nussiges Aroma verbirgt sich unter einer harten Schale. Ist diese erste geknackt, offenbart sich ihr cremiger Kern. Sie enthalten verhältnismäßig viele komplexe Kohlenhydrate (gut gegen Heißhungerattacken!), sind jedoch was den Fettgehalt angeht mit nur circa 3 Prozent ein "schlanker" Snack. Zudem bieten Maronen eine Fülle an wertvollen Nährstoffe zu bieten. Sie enthalten sowohl Vitamin B1, B2, B6 und Folsäure, außerdem Vitamin E und C in nennenswerten Mengen. Auch Ballaststoffe zählen zu den ausgewiesenen Stärken.


Was sie weniger schätzen sind lange Lagerzeiten. Es empfiehlt sich also, Maronen rasch zu verarbeiten und beim Einkauf auf einwandfrei, frische Ware zu achten.


Kulinarisch schmecken Maronen sowohl pur - idealerweise kräftig geröstet - oder aber eben auch in süßen wie pikanten Gerichten. Besonders zu den Festtagen kommen sie als Fülle von Ente, Gans oder Fasan optimal zur Geltung. Ein köstliches Highlight sind glacierte Früchte zu schokoladigen Süßspeisen. Zu Mehl vermahlen eignen sie sich auch zum Backen.


Da sie von Natur aus keine Gluten enthalten sind sie optimal für sensitive oder von Zöliakie betroffene Personen geeignet. Eine Mischung mit anderen glutenfreien Mehlalternativen wie Braunhirse, Buchweizen oder Reismehl passt in Brot-, Keks- und Kuchenteige.

 

Tipp: Ob Maronen bedenkenlos verzehrt werden können, darüber gibt die einfache Frische-Prüfung Aufschluss. Dafür werden die Früchte in lauwarmes Wasser gelegt. Absinkende Exemplare bestehen den Test. Jene, die an der Oberfläche schwimmen, sind auszusortieren.

 

Natürlich ist diese süße Verführung:

vegan

glutenfrei

ohne raffinierten Haushaltszucker


Mehr Tipps und Infos über glutenfrei essen und vegan backen findest du hier am Blog.


Fotografie: Christina Wagner-Berger von https://www.cwbphoto.com/

Dieses süße Verführung lässt Genießer-Herzen höher schlagen, ist vegan und glutenfrei.
Genuss wie in Bella Italia – ein Espresso dazu und fertig ist ein Hauch Dolce Vita.

Panforte di Siena

Zutaten:

für 1 Backform 20 x 30 cm


220 g Nüsse (Haselnüsse geröstet und geschält, Mandeln, Walnüsse, Pistazien, etc.)  grob gehackt

100 g Zartbitterschokolade gerieben

180 g Trockenfrüchte (Rosinen, Zwetschken, Marillen, Feigen, etc.) grob gehackt

1 TL Orangenschale unbehandelt

Gewürze gemahlen (Lebkuchengewürz, Zimt, Vanille, Curcuma, Nelken, Muskatblüte, Kardamom)

1 Prise Steinsalz

1/2 TL Pfeffer geschrotet

50 g Maroni-Mehl

50 g glutenfreie Mehlmischung

1 TL Flohsamenschalen gemahlen

80 g Birken-Staubzucker

150 g Reissirup

10 ml Wasser

1 Schuss Rum

1 Espresso

Birken-Staubzucker zum Bestäuben


Backform, Backpapier, Schüssel, Schneidebrett, Messer, Teigschaber


Tipp: Beim Pfeffer lässt sich beliebig wählen ob schwarz, bunt oder exotisch wie Kubeben-, Lang- oder auch Tellicherry "Pfeffer". Die Italiener:innen mögen mir meine Abwandlung vom Originalrezept verzeihen.


Zubereitung:

Den Ofen auf 135 °C Ober-/Unterhitze vorheizen, die Form mit Backpapier auslegen.


Nüsse, Trockenfrüchte, Orangenschale, Gewürze, Mehlmischung und Flohsamenschalen in einer Schüssel vermengen. Birken-Staubzucker, Reissirup, Wasser und Rum aufkochen, kurz überkühlen lassen und gemeinsam mit dem Espresso über die gemischten trockenen Zutaten gießen. Zügig vermischen, in die vorbereitete Form geben und mit angefeuchteten Händen gleichmäßig festdrücken.


Anschließend ca. 1 Stunde backen. Dann vollständig abkühlen lassen, mit Birken-Staubzucker bestäuben und in die gewünschte Form schneiden.


Entweder gleich genießen oder im Kühlschrank bis zum Verzehr aufbewahren.


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